französischer Politiker; Ministerpräsident 1934-1935; div. Ministerämter, u. a. Außenminister 1936; nach der Niederlage Frankreichs (Juni 1940) Leiter der außenpolitischen Geschäfte der Vichy-Regierung von Dez. 1940 bis Febr. 1941
* 12. April 1889 Paris
† 13. Juni 1958 Saint-Jean-Cap-Ferrat (Dép. Alpes-Maritimes)
Wirken
Pierre Etienne Flandin wurde am 12. April 1889 in Paris als Sohn eines Generalstaatsanwaltes und späteren Generalresidenten von Tunis geboren. Nach dem Studium der Politischen Wissenschaften und der Rechte promovierte er zum Dr. jur. Er liess sich zunächst als Anwalt am Appelationshof in Paris nieder, wurde dann aber bereits 1913 Sekretär von Millerand und ein Jahr später in die Kammer gewählt.
Im Jahre 1912 hatte F. den Pilotenschein erhalten und rückte im Aug. 1914 bei der Fliegertruppe ein, mit der er an der Schlacht an der Yser teilnahm. 1915 wurde er Berichterstatter für Luftwaffenfragen in der Armeekommission des Parlaments und war weiter mit Spezialaufgaben im Luftministerium und u.a. auch mit der Ausarbeitung der Internationalen Luftfahrtskonvention betraut.
1920 und 1921 war er Unterstaatssekretär im Luftfahrtministerium. Im Juni 1924 erhielt er im Kabinett François-Marsal das Handelsministerium, das er auch später wieder in den beiden Regierungen Tardieu ab 1929 verwaltete. 1931 wurde er Finanzminister im Kabinett Laval und behielt dieses Amt auch im 3. Kabinett ...